Das Leben in Dubai nach den Regeln des Koran (Halal)
Dubai befindet sich auf einem ganz anderen Kontinent und auch die Kultur unterscheidet sich erheblich von westeuropäischen Standards. Denn die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind muslimischen Glaubens und daher werden dort die Regeln des Koran befolgt.
Diese Regeln sind teilweise sehr umfangreich und für Neuankömmlinge schwer zu erfassen, deshalb haben wir Ihnen eine kleine Übersicht angefertigt, auf was es besonders zu achten gilt, um nicht negativ aufzufallen.
Was bedeutet Halal überhaupt?
Das Wort “Halal” ist ein arabisches Wort, das übersetzt “erlaubt” oder “zulässig” bedeutet. Im Islam bezieht sich der Begriff auf Dinge, die erlaubt und rechtmäßig sind und im Einklang mit den Prinzipien des Islam stehen. Im Gegensatz dazu bezieht sich das Wort “Haram” auf Dinge, die im Islam verboten und unzulässig sind.
Halal-Vorschriften bei Lebensmitteln
Im Kontext von Lebensmitteln und Getränken bezeichnet Halal Nahrungsmittel, die erlaubt sind und entsprechend den islamischen Vorschriften zubereitet bzw. produziert wurden.
Das bedeutet, dass sie frei von bestimmten verbotenen Zutaten sind, wie zum Beispiel Schweinefleisch und Alkohol, und nach bestimmten Verfahren zubereitet wurden, dazu gehört das Schlachten von Tieren durch einen zertifizierten Muslim. Dennoch gibt es einige wenige Restaurants in Dubai, die auch Gerichte mit Schweinefleisch führen. In einigen Supermärkten gibt es beispielsweise gesonderte Bereiche welche ausschließlich nicht Halal Lebensmittel beinhalten. Ebenso wird man entdecken, dass einige Produkte etwas anders sind, als wir sie aus Europa kennen. Beispielsweise die Mundspülung Listerine enthält im Gegensatz zu Europa keinen Alkohol in Dubai, da dies nicht Halal wäre.
Alkohol
In Dubai ist der Verkauf von Alkohol nur in lizenzierten Geschäften erlaubt. Restaurants und Bars benötigen eine Alkohollizenz, um alkoholische Getränke anbieten zu können. Es ist illegal, in der Öffentlichkeit zu trinken oder alkoholisiert Fahrzeuge zu fahren.
Touristen können Alkohol in lizenzierten Geschäften und Hotels erwerben, jedoch sollten sie bei der öffentlichen Trunkenheit oder dem Trinken in der Öffentlichkeit vorsichtig sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Einhaltung dieser Gesetze in Dubai sehr ernst genommen wird. Wenn Sie gegen diese Gesetze verstoßen, kann dies zu rechtlichen Konsequenzen führen, einschließlich Geldstrafen, Gefängnisstrafen und Ausweisung aus dem Land.
Halal-Vorschriften bei Finanzgeschäften
Halal ist auch ein wichtiger Begriff in der Finanzindustrie, insbesondere bei der Bereitstellung von Finanzprodukten und -dienstleistungen, die den islamischen Prinzipien entsprechen, wie zum Beispiel der Vermeidung von Zinsen und Spekulationen.
Im Islam ist Zins oder Riba verboten und wird als eine Form von Ausbeutung und Ungerechtigkeit angesehen. Das Verbot von Zinsen ist im Koran ausdrücklich erwähnt und wird von den meisten Muslimen als eine der wichtigsten Regeln des Islam angesehen.
Gemäß islamischem Recht ist es Muslimen nicht erlaubt, Zinsen zu nehmen oder zu zahlen. Dies betrifft alle Arten von Zinsen, einschließlich Bankzinsen, Kreditzinsen und Investitionszinsen.
Stattdessen werden alternative Finanzinstrumente wie Gewinn- und Verlustbeteiligungen (Musharaka und Mudaraba), Leasing (Ijarah), Warenhandel (Murabaha) und Takaful (islamische Versicherung) verwendet.
Das Ziel dieser alternativen Finanzinstrumente ist es, einen fairen und gerechten Austausch zwischen den Parteien zu gewährleisten und den Nutzen und Risiken zwischen ihnen zu teilen. Dies fördert eine gerechte und nachhaltige Wirtschaft und vermeidet die negativen Auswirkungen von Zinsen, wie sie in der konventionellen Finanzwelt zu finden sind.
Halal-Vorschriften bei zwischenmenschlichen Beziehungen
Die Vorstellungen von Moral und Sitten sind in Dubai muslimisch geprägt und damit äußerst streng. Sex außerhalb der Ehe, das gilt auch für unverheiratete Lebenspartner, ist verboten. Selbst das Küssen in der Öffentlichkeit ist nicht gerne gesehen und kann im Extremfall zu einer Verhaftung führen.
Auch das Zusammenleben von nicht verheirateten Lebenspartnern wird nicht geduldet. Auch ledige Schwangere sind in Dubai nicht willkommen und setzen sich Risiken aus, wenn sie trotzdem einreisen.
Homosexuelle Beziehungen sind ebenso verboten und auch strafbar, gleiches gilt für Transsexuelle. Allerdings gibt es in Dubai keine aktive Verfolgung dieser Minderheiten laut dem Auswärtigen Amt. Sollte es allerdings bekannt werden, drohen rechtliche Konsequenzen wie Ausweisung, Geld- oder Haftstrafen.
Besonders während der hohen muslimischen Feiertage und der Fastenzeit wie Ramadan sollten sie strikt auf die Einhaltung dieser Regeln achten.
Bin ich in Dubai verpflichtet, mich den Halal-Regeln zu unterwerfen?
In Dubai gibt es Gesetze, die die Verwendung von Schweinefleisch und Alkohol in der Öffentlichkeit verbieten. Es wird erwartet, dass Besucher und Einwohner sich an diese Gesetze halten und diese Verbote respektieren.
Wenn es um das Essen geht, sind die meisten Restaurants in Dubai halal-zertifiziert, was bedeutet, dass sie Halal-Gerichte anbieten. Es gibt jedoch auch Restaurants, die Alkohol servieren und Schweinefleisch auf ihrer Speisekarte haben. Es liegt letztendlich an Ihnen, welche Restaurants und Gerichte Sie wählen, aber wenn Sie als Tourist in Dubai sind, ist es höflich und respektvoll, sich an die örtlichen Bräuche und Traditionen zu halten.
Wenn Sie in einer privaten Unterkunft in Dubai wohnen, sind Sie nicht verpflichtet, sich an die Halal-Regeln zu halten. Es ist jedoch immer ratsam, die örtlichen Sitten und Gebräuche zu respektieren und sich entsprechend zu verhalten.
Was passiert, wenn ich mit Medikamenten oder Drogen kontrolliert werde?
Drogenschmuggel und Besitz ist ganz besonders verboten (haram) und wird mit drakonischen Strafen belegt, die je nach Vergehen bis zur Todesstrafe reichen können, normalerweise gibt es aber eine Haftstrafe. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Cannabis, Amphetamin oder Kokain handelt, selbst bei kleinen Mengen. Schon ein positiver Drogentest kann zu erheblichen Unannehmlichkeiten führen.
Doch es ist Vorsicht geboten, auch bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente, die Amphetamine, Opiate oder Benzodiazepine enthalten, können unter diese Vorschriften fallen und bei der Einreise zu großen Problemen führen. Denn die Verschreibung des hiesigen Arztes gilt in aller Regel nicht für Dubai.
Daher ist es besonders wichtig, wenn Sie Betäubungsmitteln ärztlich verordnet bekommen, sich vor der Einreise bei der jeweiligen Botschaft bzw. dem auswärtigen Amt zu informieren. Dort erfahren sie, welche Dokumente sie unbedingt mitführen müssen. Ein Rezept bzw. einen Brief des Arztes in englischer Sprache kann zumindest Missverständnissen vorbeugen und eine Hilfe in der Kommunikation mit Behörden sein.
Im Zweifelsfall sollte man auf die Mitnahme von Medikamenten besser verzichten.
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